In der Heraldik ist der Schlüssel unter anderem ein Symbol der Vormundschaft und könnte nach Ansicht der Freien Wähler somit ein entscheidendes Schlüsselmoment sein, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist. „In Weißenburg konnte ich aus nächster Nähe miterleben, wie dort ein neues Logo für die Stadt gesucht und gefunden wurde.“ erklärte der stellvertretende Vorsitzende der FW in der Stadt Ansbach, Bernhard Meyer. „Es wurde ein Gremium aus Stadt, Stadtrat und Wirtschaft gebildet, das einen Wettbewerb an der Technischen Hochschule Nürnberg im Fachbereich Design ausgerufen hatte. Hier beteiligten sich zahlreiche Studierende und es kamen eine Menge toller Entwürfe zusammen. Der Entwurf, der schließlich umgesetzt wurde, ging durch den Stadtrat und wurde trotz kontroverser Diskussion mit großer Mehrheit verabschiedet.“ Die Vorgehensweise in Ansbach wirke dagegen eher vordemokratisch und herrschaftlich und damit haben die Entscheidungsträger in der Verwaltung auch das vorliegende Ergebnis ganz alleine zu verantworten, so die Freien Wähler in Ansbach.

Und dieses Vorgehen rund um die Beauftragung und Ausführung wirft nach Ansicht der Freien Wähler in Ansbach viele Fragen auf. „Ist es tatsächlich klug, ein Logo zu entwickeln, das nichts mit der Stadt zu tun haben darf, für die es entworfen wurde? Warum wurde die Suche nach einem neuen Logo im Bereich Kultur und Touristik nicht in Form eines Wettbewerbes organisiert? Wer ist das Expertengremium, das im Vorfeld agierte? Wie wurde der ganze Auftrag überhaupt ausgeschrieben? Warum wurden die demokratisch gewählten Vertreterinnen des Stadtrates nicht miteinbezogen und hat man nicht den Schulterschluss mit der ansässigen Wirtschaft gesucht?“, stellt das Vorstandsmitglied Wolf Hagenau in den Raum. „Das Ergebnis ist jetzt ja bekannt, ein farbloses Logo, das nichts mit Ansbach zu tun hat und für das offensichtlich auch noch eine Menge Geld ausgegeben wurde. Das hätte man besser haben können.“

Die Aussagen der beauftragten Werbeagentur aus Würzburg wurden von den Freien Wählern in der Stadt als skuril bezeichnet. „Dass ein Logo heutzutage keinen Informationscharakter mehr haben müsse, bezweifeln wir doch stark.“ erklärte FW-Stadtrat Walter Hessenauer. „Im Gegenteil, starke Logos werden zu Symbolen einer Stadt oder auch ganzen Region – insbesondere im Jahr einer Landesausstellung vor Ort. Sie sollen doch das besondere unserer Stadt nach außen tragen und hier hätten wir jede Menge zu bieten gehabt.“ Hoffentlich, so die Freien Wähler, werde der nach unten weisende Schlüssel nicht zum Symbol dafür, dass es von nun an bergab gehe. Das bisherige Ergebnis und Vorgehen sei jedenfalls ein schlechtes Schlüsselerlebnis geworden…

Ein Logo, das für den Bereich Kultur und Touristik konzipiert werde, werfe, ob beabsichtigt oder nicht, auch immer kulturhistorische Fragestellungen auf. „Hier zeigen die Verantwortlichen schon fast ein ahistorisches Denken auf.“ , so der stellvertretende Vorsitzende der FW in Ansbach, Bernhard Meyer. „Der Schlüssel ist bekanntermaßen ein Symbol der weltlichen oder geistlichen Schlüsselgewalt und deshalb oft ein typisches Kennzeichen in Wappen von Bischofsstädten. Die Zeiten in denen der Würzburger Bischof Macht und Einfluss auf das Geschehen in Ansbach nehmen konnte, sind jedoch lange vorbei. Man fragt sich schon, was die Verantwortlichen Personen sich dabei gedacht haben.“ Was jedoch deutlich geworden sei, so die Freien Wähler in Ansbach, dass in Zukunft viel mehr miteinander gearbeitet werden müsse und alle relevanten Teile der Verwaltung endlich mit dem Stadtrat, mit der Bürgerschaft und mit der Wirtschaft zusammen die Zukunft Ansbachs gestalten müsse, und nicht so vormundschaftlich agieren dürfe, wie diese „Schlüsselszene“ der vergangenen Tage gezeigt habe.

Gezeichnet: Bernhard Meyer
Stellvertretender Vorsitzender

Wolf Hagenau
Vorstandsmitglied

Walter Hessenauer
Stadtrat